0045 Verkehrswette
Vier Freunde fahren um die Wette. Jeder hält sich an die vorgegebene Geschwindigkeit und die Richtungspfeile. In welcher Reihenfolge kommen sie an? Lösungstipp: Zähl die Fahrbahnmarkierungen!
INFO Mutige Frau, dynamische Unternehmerin: Die Mutter der Autobahn
"Ein halbes Jahrhundert an der Autobahn, das ist eine stolze Bilanz und ein Kompliment an eine Frau, die sich von den Wirren der Nachkriegszeit nicht entmutigen ließ und zielstrebig ihre Vision einer Autobahnraststätte, wie sie heute gang und gäbe ist, ansteuerte." Diese Worte des damaligen Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann galten 1995 einer ungewöhnlichen Frau des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts: Die allein erziehende Witwe Irmgard Heintel gründete 1945 in einer fränkischen Baracke die erste Autobahn-Raststätte Westdeutschlands und schuf so ein ebenso familiäres wie öffentliches Wirtschaftswunder, das sie über 50 Jahre lang fest in den Händen hielt.
Wie kam es dazu? Nach abenteuerlicher Flucht mit drei Kindern völlig mittellos, wurde ein Traum zum Wendepunkt im Überlebenskampf: "Ich war mit meinen Kindern hinter der Autobahn in einen Wald gegangen, braune, aufgewühlte Erde war da, und plötzlich Geldstücke, die überall herumlagen. Dieser Traum ließ mich nicht mehr los. Das Geld liegt auf der Straße! Ja, das war's: die Autobahn!'' Bis aus dem Traum allerdings eine solide Existenzgrundlage für die ständig wachsende Familie wurde, vergingen viele Jahre harter Arbeit, persönlicher Entbehrungen und schmerzlicher Rückschläge. Trotz weiterer Kinder zerbrach eine zweite Ehe; eine weitere Raststätte an der Grenze zur DDR wurde eröffnet und musste mit dem Mauerbau wieder geschlossen werden. Ihr wirtschaftliches Glück schließlich fand Irmgard Heintel schließlich mit Übernahme der Raststätte Allertal-West in Norddeutschland an der noch jungen Autobahn 7. Die Verkehrsader, die längs durch Deutschland Skandinavien mit dem europäischen Süden verbindet, wurde zur Lebensader einer ganzen Familiendynastie.
1997 veröffentlichte die Vollblut-Unternehmerin ihre dramatische Lebensgeschichte unter ihrem Ehrentitel "Mutter der Autobahn" im VLOH Verlag Tillmann Ehrenreich (mittlerweile vergriffen). Auf Leserzuschriften aus der ganzen Welt folgten zahlreiche Beiträge in Presse, Funk und Fernsehen, die in einem 45minütigen Dokumentarfilm der ARD ihren Höhepunkt fanden. Sogar in den deutschen Sprach- und Kulturunterricht für das englischsprachige Ausland fand das Lebenswerk der "Raststättenerfinderin" Eingang, bis es mit dem Jahrtausendwechsel still wurde um die mutige Selfmade-Frau. Irmgard Heintel verstarb wenige Tage nach ihrem achtundachtzigsten Geburtstag im Februar 2006.
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