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0066 Seemannsleid
Die felsige Küste birgt höchste Gefahr. Auf welchem Fahrweg erreicht das Schiff sicher den Leuchtturm?
INFO Seemannslied - Ein maritime Ballade vom Leben zur See und an Land
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Die Frauen und Kinder, sie winken im Hafen ihr letztes Adieu: "Lass niemals die Hoffnung je sinken, ist rau auch und mächtig die See!"
Der Herr aller sieben Meere lockt ewig mit bitterem Lohn: Die Taschen voll Gold, im Herz Leere und Tage voll Mühsal und Fron.
Blausamten schimmert im Dunkeln weit draußen die todstille See; seit Tagen kein Land mehr, es funkeln die Sterne in Luv und in Lee.
Nur Stunden später am Morgen erheben mit tosender Macht gen Himmel sich Wogen und Sorgen; der Steuermann spuckt nur und lacht.
Vor Sansibar brechen die Masten, wir pflügen durch Wellen und Meer und fluchen und zechen und fasten der See und dem Teufel zur Wehr.
Zwölf Monate schon und wir kämpfen mit Zahnfäule, Pest und Skorbut: geschüttelt von Fieber und Krämpfen verlassen uns Glaube und Mut.
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Mit Leichentüchern voll Beute tanzt wild der Klabautermann; im Logbuch steht gestern wie heute: "Der Tod schlug uns wieder in Bann."
Selbst Fässer voll Rum und drei Kerzen für jeden, der immer noch lebt, sie lindern die Pein nicht noch Schmerzen, weil jeder am Diesseits doch klebt.
"Verloren haben wir sieben", schreibt schließlich der Kapitän an jene, die heimisch geblieben; wir haben sie lang nicht gesehn.
Die Heimat! Es winken die Weiber mit Kindern, zu groß und zu klein, fremd ziemt uns die Frucht unsrer Leiber; so wird es wohl länger noch sein.
Wir küssen die Frauen und streichen den Kleinen sanft übers Haar, und wenn sie uns auch nicht recht gleichen - das Leben ist wunderbar!
Tillmann Ehrenreich Februar 2007
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© Text & Bild by Irrgartenwelt im VLOH Verlag Tillmann Ehrenreich
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