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Der Same ist in dir gelegt, Vernimmst du nicht die feine Stimme? Verdränge nicht, was dich bewegt, Das Gute nicht und nicht das Schlimme.
Du weißt: Du kannst, du sollst und willst. Doch wirst du's endlich auch ertragen, Wenn du den Appetit nicht stillst Nach noch mehr Essen, Trinken, Klagen?
Nach Zigaretten, Alkohol, Nach Sex, Zerstreuung, Anerkennung? Nach Müßiggang, nach Dur und Moll, Gewalt und Streit und Hass und Trennung?
Halt ein! Jetzt ist die Zeit der Stille, Ein Größerer hat vorgelebt: Was zählt, ist nicht dein eigner Wille, Es ist SEIN Wort, das in dir bebt.
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Drum halte durch. Denn im Vergleich Ist doch dein Leiden winzig klein. Dein Durst erst führt dich an den Teich, Der mehr belebt als jeder Wein.
Dein Fasten nur schafft Platz für mehr Als alles, was du eigen nennst. Verzage nicht und werde leer, auf dass am Ende du erkennst:
Das was du brauchst, war immer da; SEIN Segen ist das Brot der Welt. SEIN Trost und Heil, zum Greifen nah, Ist, was dir deine Nacht erhellt.
Der Same ist in dir gelegt, Er wächst allein durch dein Entsagen. Drum halte durch und unentwegt Wird dein Bemühen Früchte tragen.
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